Ist Führung und Gesellschaft Ratlos oder auf der Suche?

Arbeit und Leben sind schon lange eher eine Einheit. Egal ob im Beruf, in der Ausbildung oder während einer Freizeitaktivität. Der Einzelne erlebt sich als wertvoller Teil einer sozialen Gemeinschaft. Hierarchie – egal ob flach oder autoritär ist kaum noch ein Thema.

Konsens ist das Mittel der Wahl im Zusammenwirken – überall

Wenn das der allgemein angestrebte Weg ist, kommen Fragen auf:

  • Was heißt das nun für Entscheidungsprozesse?
  • Wer trifft die letzte Entscheidung?
  • Wer trägt dann auch die Verantwortung?
  • Wird bis zur Erschöpfung verhandelt, bis alle mit der Entscheidung zufrieden sind?
  • Kommen da nicht alle Prozesse ins Stocken?

“Chor ist keine Demokratie” sagt vor ein paar Jahren mal jemand. Das fällt mir gerade zu diesem Thema immer wieder ein. Der Gleichklang und die Harmonie im Chor wird nur möglich, wenn jede Stimme Gehör findet, ihr volles Potential entfaltet, ohne daß eine Stimme dabei dominiert. Dann ist das Ergebnis etwas ganz Eigenes und Neues und nicht die Summer aus Allen und auch nicht das Folgen eines Einzelnen.

Power Distance (Machtdistanz) meint:

Alle Menschen einer sozialen Einheit (Familie, Unternehmen, NGO o.ä) erwarten und akzeptieren, dass die Macht ungleich verteilt ist. Während in der Vergangenheit das Zusammenleben in allen Bereichen durch hohen Leistungsabstand geprägt war, ist mit dem Wegfall der Monopole im Wissen und Kapital auch das Monopol im Management gewichen. Aktuell befassen sich psychologische und soziologische Studien mit diesem Phänomen der gesellschaftlichen Verwaltung der Ungleichheit.

Organische Führung als Schlüssel?

Familien leben es vor. Wer kann ES am Besten? Wer hat die größte Freude und kommt somit in einen flow mit dieser Tätigkeit? Verantwortung trägt jeder für seinen Bereich. Entscheidung heißt nicht endlos Diskussion. Sondern aus den Fakten ergeben sich Möglichkeiten und die werden gesichtet und bewertet. Dann beginnt die Umsetzung und damit der gemeinsame Erfolg.

Die ZEIT hat sich hier damit beschäftigt und interessante Zusammenfassung für die Wirtschaft im Zeitalter 4.0 geliefert.

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2016-05/fuehrungsstil-moderne-fuehrung-uebersicht/komplettansicht

Welche Konsequenz hat dieser Wandel für die Beraterlandschaft?

Von Familienberatung über Coaching in allen Bereichen bis zur Unternehmensberatung von A bis Z wird der Wertewandel gefordert. Was heißt das für die Mediatoren? Konsens ist hier ja das anzustrebende Ergebnis. Wenn Gesellschaft immer stärker konsensual gestaltet wird, braucht es dann den historisch Jungen Beruf in 30 Jahren gar nicht mehr?

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